Modische Zeiten Der Hut – Kälteschutz und Kopfschmuck

Der Hut – Kälteschutz und Kopfschmuck

Neben seiner schützenden Funktion war der Hut stets Erkennungszeichen für die soziale Herkunft, die Religion, Nationalität und politische Zugehörigkeit seiner Trägerin oder seines Trägers. Die Hutmode im 20 Jahrhundert hat sich stark an der Entwicklung der Mode angelehnt vom Zylinder bis zur Baseball Cap vom Wagenrad bis zum Pepita Toque Hut modisch ist alles erlaubt. Kopfbedeckungen ermöglichten es von jeher, sich gegenseitig zu erkennen. Die Kopfbedeckungen der Pharaonen hatten mystische Bedeutung. In Italien trug man Hüte in den Farben und mit den Symbolen der Familie. Die Jakobinermütze in der Französischen Revolution war Ausdruck der Politischen Gesinnung des Trägers. Bis in die heutige Zeit sind die katholischen Würdenträger in Ihrem Rang an der Kopfbedeckung zu erkennen. Im 20 Jahrhundert ist der Hut vor allem zu einem festen Bestandteil der Mode geworden.

Zu Beginn des 20 Jahrhunderts war es für die Damen Pflicht nur mit bedecktem Kopf in die Öffentlichkeit zu gehen, die Hutmode um 1900 war geprägt von Handgefertigten Einzelstücken die den Wohlstand der Trägerin zur Schau stellten. Die Hüte waren gross und wurden mit Abzeichen, Federn oder Vögeln aufgewertet.Die Hutmode um 1910 wurde geprägt von Wagenrad grossen Hüten, die verziert waren mitgekräuselten oder geknüpften Straussenfedern oder etwas schlichter mit Bändern und Blumen.
Die Hutmode der 20er Jahre verbannte die grossen und schweren Damenhüte aus der Haute Couture. Der Toque oder Pepita Hut wurde zur Bubikopf Frisur getragen. Passend zum neuen Frauenbild, das die elegante Dame der 1920er Jahre erschaffen hat wurde die Mode mehr schlichte Eleganz, die natürliche Schönheit der Frau war gefragt. In diesem Zusammenhang wurde die Kopfbedeckung in der Mode der 20er Jahre auch bescheidener und schnörkelloser. In der Alltagsmode war es der Glockenhut oder Cloche der sich besonderer Beliebtheit erfreute. Dieser enganliegende und nur mit schmaler Krempe versehene Hut war in zig verschiedenen Materialien, wie Filz, Velours oder auch Stroh erhältlich.
Die Hüte der 30er Jahre wurden wieder, wie auch die Mode der 30er selbst, traditionell weiblicher. Die Hutmode erfuhr wieder mehr künstlerische Gestaltung vom extrem breitkrempigen Hut bis zur Kappe komplett ohne Krempe wurde alles getragen. Es galt immer noch die Etikette dass weder die Dame noch der Herr der etwas auf sich hielt, in der Öffentlichkeit ohne Hut zu sehen war.
Nach dem 2. Weltkrieg zog eine neue Kreativität in die Modewelt der 40er Jahre ein, der New Look der Mode führte zum grossen Umbruch. Was beim Hut zählt ist das Profil war die Aussage von Christian Dior dessen Hüte in den Nachkriegsjahren wie Skulpturen wirkten. Nach wie vor trug die Frau von Welt in der Öffentlichkeit immer eine Kopfbedeckung, es musste der passende Hut zum Kostüm oder Kleid getragen werden.
Die phantasivoll gestalteten Hüte in den 50er Jahren kannten in ihrer Vielfalt kaum Grenzen. Die Sensation waren die sogenannten Tutti Futti Hüte, die auf den Gitterschleiern befestigten künstlichen Kirschen, Erdbeeren oder Johannisbeeren wirkten so authentisch dass man Ihren Duft wahrzunehmen schien. Es gab Hüte die mit echten Blumen verziert wurden, oder geometrisch geformte Hüte die zu den wechselnden strengen Linien der 1950er Mode passten.
In den 60er Jahren wandelte sich die Mode, mit den ersten Boutiquen entstanden eine ganz neue Art Geschäfte wo sich die Dame  oder die jungen modebewussten Frauen komplett einkleiden konnten. Der Hut war keine Pflicht mehr sondern die Frauen trugen eine Kopfbedeckung wenn Ihnen danach war. Es kam die Pillbox, ein kleiner steifer Hut der auf der toupierten Frisur sitzt. Mitte und Ende der 60er Jahre bestimmten die Hippies das Bild, mit Ihnen wurde die Hutmode in den 60ern von Lederhüten und Strohhüten geprägt. Gegen Ende der 60er Jahre beendete das Kopftuch und auch die Mütze die Vorherrschaft des Hutes in der Modewelt.
Die Hutmode 70er Jahre begann mit dem Rückgriff in die Mode der 20er als die Frauen Männerhüte trugen. Die Frauen trugen Bowler oder einen Stetson die ja sonst von den traditionell geprägten englischen Männern oder dem weltmännischen Amerikaner getragen wurden. Das Gegenstück zu den Herrenhüten war der romantische Look in grossen , weichen Formen mit Blumenornamenten in vielen Varianten. Der Hut wurde seit den 70er Jahren mehr und mehr von der Haarpracht verdrängt, die Frauen gaben und geben mehr Geld für die Haarpflege aus als fürs Hüte kaufen. Seit den 70er Jahren ist auch das Kopftuch in der Mode etabliert, in jeder Modesaison kommen immer wieder neue Modelle auf den Laufsteg.